Orthopädie - was kann Wasser?

Viele - auch orthopädische - Beschwerden ließen sich wahrscheinlich schon nur dadurch lindern, dass die Menschen mehr Wasser trinken. Neueste Untersuchungen haben ergeben, dass durstige Menschen ein deutlich höheres Schmerzempfinden haben. Das ist auch meine langjährige Erfahrung besonders  bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen. Mehr als die Hälfte der Deutschen trinkt nicht genug! 39 % der Frauen und 27% der Männer bleiben täglich unter 1,5 Liter. Für unzählige Arztbesuche und schwerwiegende Krankheiten ist oftmals nur jahrelanger Flüssigkeitsmangel verantwortlich.
Immer noch wissen zu viele Menschen nicht, wieviel Flüssigkeit sie am Tag trinken sollten. Ein gesunder Erwachsener sollte am Tag 2,5 Liter Flüssigkeit (vorwiegend Wasser) zu sich nehmen. Gesunde Kinder zwischen vier und sieben Jahren benötigen ca. 1 Liter und bei Kindern zwischen 10 und 13 Jahren sollen es etwa 1,3 Liter sein. Bei einem gesunden Sportler kann der tägliche Bedarf auch schnell auf 1 Liter Wasser pro 20 Kilogramm Körpergewicht steigen. Diese Werte unterliegen zum Teil erheblichen Schwankungen, da körperliche Betätigung und Umgebungstemperatur den Bedarf enorm beeinflussen. Bei einem beginnenden Flüssigkeitsmangel erscheinen häufig Durst, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel und Hauttrockenheit. Der Urin nimmt eine dunklere Färbung an. Langfristig führt ein Flüssigkeitsmangel zur Austrocknung. Diese Dehydratation kann weitere Störungen, wie anhaltende Verstopfung und Nierenerkrankungen nach sich ziehen. Die Gicht, eine häufige und unterschätzte Erkrankung durch die vermehrte Aufnahme von Purinen, wird durch einen  Flüssigkeitsmangel besonders gefördert. Lesen sie hierzu meinen Beitrag vom 24.11.2019 "Schmerzende Kristallproduktion". Viele Studien haben belegt , dass allein durch eine ausreichende Wasseraufnahme und somit der Verdünnung des Blutes, das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall  gesenkt werden kann. Wem das alles noch nicht an Argumenten  reicht, dem hilft vielleicht die Aussicht darauf, besser küssen zu können. Auch hier fanden Wissenschaftler heraus, dass hydratisierte Lippen eine wensentlich größere Sensibilität aufweisen.  Der menschliche Körper besteht zu 70 Prozent aus Wasser. Somit hat die tägliche Flüssigkeitszufuhr einen enormen Einfluss auf die Gesundheit aller Organe. Das große Thema Übersäuerung und basische Ernährung findet hier einen weiteren Bezug. Der Körper verändert sich im Alter erheblich. Bei älteren Menschen ist die Austrocknung ( Dehydratation) ein verbreitetes Problem mit teilweise fatalen Folgen. Zum einen verlieren ältere Menschen oft das Gefühl für den eigenen Körper, zum anderen vergessen sie einfach  zu trinken.Viele  Stürze aber auch Schlaganfälle resultieren allein aus diesem Grund.

Alkohol:
Auf den durchschnittlich viel zu hohen Alkohlkonsum der Deutschen bin ich schon in einem meiner vorherigen Beiträge eingegangen. Grundsätzlich gilt: Wer Alkohol konsumiert, sollte parallel dazu auch Wasser zum schnelleren Abbau trinken.

Fruchtsäfte:

Achtung !Hier verstecken sich oftmals enorme Mengen Zucker. Auch frisch gepresste Fruchtsäfte oder Smoothis sollten wegen des hohen Fruchtzuckeranteils nur mässig konsumiert werden.

Kaffee:

Laut medizinischen Studien veträgt ein gesunder Erwachsener etwa 400 mg Koffein über den Tag verteilt problemlos. Das entspricht gut 3 Tassen Kaffee.

Fazit:
Halten Sie sich überwiegend an Wasser und gesunde Tees und Sie tun Ihrem Körper etwas Gutes!

Sie werden es bestimmt spüren !


Dr. med. Georg H. Kaupe

Facharzt für Orthopädie

Bonn

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